Pilze, Pinsel und Miniaturhäuser – was gerade wächst
Projekte und Anfragen sind in meiner Welt wie Schafe auf einer Weide. Entweder stehen sie weit entfernt und schauen mich kauend und desinteressiert an – oder es kommt eins näher, dem ich meine Aufmerksamkeit schenke, und plötzlich steht eine ganze Herde vor mir. Derzeit kann ich sagen: Es ist der zweite Fall eingetreten.
Eine Herausforderung, die gemeistert werden will – aber ich freue mich darüber, dass ich mich an so vielen unterschiedlichen Projekten beteiligen darf.
Und heute gebe ich dir mal wieder einen kleinen Einblick. Los geht’s!
Gestaltungen & Auftragsarbeiten
Einladungskarte für die Kritzelei
Für die Kritzelei in Flensburg habe ich eine fröhliche Einladungskarte für die Kleinen gestaltet. Die Karten wird es bei Zeiten im Geschäft geben und können für Geburtstage erworben werden. In der Kritzelei kann man nämlich seinen Geburtstag feiern. Und das gilt nicht nur für Kinder, auch Erwachsene sind dort herzlich willkommen.
Zur Erklärung, was man dort machen kann:
In der Kritzelei bemalst du deine eigene Keramik. Du suchst dir einen Keramikrohling aus, deine Wunschfarben und sowie das Motiv und los gehts.
Kollaborationen & Ausstellungen
Fungi als Form und Farbe
Wenn man an Pilze denkt, hat man wahrscheinlich zuerst gebratene Champignons mit Zwiebeln oder einer cremigen Rahmsoße im Kopf. Vielleicht taucht auch der unliebsame Schimmelpilz in deinem Gedächtnis auf.
Bei der Collaborative Fungi Art Exhibition stehen die Pilze allerdings in einem ganz anderen Licht – nämlich als nachhaltiges Material mit viel Potenzial.
Die Ausstellung ist der Abschluss des Forschungsprojekts „myco.based“, das an der Hochschule Flensburg und der Universität Aalborg entwickelt wurde. Im Fokus steht die Frage, wie Pilze Plastik, Leder oder chemische Farbstoffe ersetzen können.
Ich werde mit einem kleinen Beitrag Teil der Ausstellung sein – ich kreiere etwas auf Pilzkompositpaneelen. Wenn du dir darunter nichts vorstellen kannst, dann solltest du bei der Ausstellung mal vorbeischauen :)
KRAN, Am Nordertor 2, Flensburg
25.–29. April 2025
Eröffnung: 25. April, 19 Uhr Vernissage
Öffnungszeiten: täglich 11–17 Uhr, Führungen um 15 Uhr
Workshop: 28. April, 17–19 Uhr – Fungi Blackout Poetry mit Ann-Kathrin Friedrich
Vom Oluf, alten Häusern und Hörbüchern
Von den Pilzen geht es weiter zu einem ganz anderen, aber ebenso spannenden Projekt, das ich in diesem Jahr begleite. Volle Kraft voraus heißt es für mich – denn es geht regelmäßig ins Schifffahrtsmuseum Flensburg.
Dort wird im Juli eine Ausstellung eröffnet, die sich dem Oluf-Samson-Gang im Wandel der Zeit widmet. Ich werde die Ausstellung gestalterisch begleiten – was mich sehr freut.
Viele kennen den Oluf-Samson-Gang nur als sagenumwobene Gasse des Rotlichtmilieus. Doch diese kleine Straße hat im Laufe der Zeit ganz unterschiedliche Menschen beherbergt. Zum Beispiel war sie einst die Hochburg der Seefahrer und später siedelten sich hier zahlreiche Handwerksbetriebe an. Vieles ist noch in der Planungsphase, aber ein Teil meiner Arbeit besteht schon jetzt darin, Querschnitte und Aufrisse von ein paar Häusern zu bauen, die Teil der Ausstellung werden – und dabei tauche ich selbst immer tiefer in die Geschichte Flensburgs ein…
Beim Bauen höre ich gern Hörbücher, Podcasts oder Videos, die mir YouTube in seiner unendlichen Weisheit vorschlägt. Und weil ich projekttechnisch ja eh gerade tief in die Vergangenheit stecke, bleibe ich dem Thema treu. Da landete ich bei Videos wie „Preise im späten Mittelalter - Was kostete ein Schwert “ oder „Süßigkeiten im Mittelalter“.
Ob ich dieses Wissen je konkret brauchen werde, weiß ich nicht.Aber falls ich mal in einer Runde sitze und nichts beizutragen habe – dann vielleicht genau das.
Werkstattalltag & Persönliches
Ein besonderes Geschenk
In meinem Atelier bin ich zwar von vielen Leinwänden und Farben umgeben – aber auch von lieben Menschen, mit denen ich mir die Räumlichkeiten teile.
Unter anderem gehört auch Tjark dazu, der vor Kurzem Onkel geworden ist. Für seinen kleinen Neffen hatte er eine wirklich schöne Idee: ein selbstgebautes Kinderbett.
Und da die frischgebackenen Eltern Katzenfans sind, durfte natürlich eine Katze nicht fehlen.
Et voilà – habe ich ihre Katze am Bettende malerisch platziert. Sie wacht nun jederzeit über die guten Träume.
Ein Bild, das geduldig wartet
Bei all den spannenden Projekten gibt es manchmal auch einen Nachteil: Die eigenen Werke müssen oft warten. Aber jeder muss ja schließlich seine Groschen verdienen.
Umso mehr freue ich mich darauf, dieses Bild bald weiter zu malen und irgendwann zu vollenden.
Bisher habe ich die Schwarz-Weiß-Untermalung ausgearbeitet, um die Kontrastverhältnisse festzulegen. Der Himmel hat bereits seine Farbpracht erhalten, und das warme Licht scheint auch schon durch das Cafe. Und auch der Schirm hat einen rosa-touch bekommen.
Es ist ein Art Wimmelbild. In dem Bild verstecken sich eine Vielzahl von Katzen, die man später suchen muss. Für meine nächste Ausstellung plane ich eine ganze Reihe solcher Bilder, jede mit einer eigenen Szenerie und vielen kleinen Geschichten.
Ich denke auch schon darüber nach, wie ich diese Ausstellung und meine Arbeit finanzieren kann. Denn sonst geht alles nur langsam voran. Aber ich bin zuversichtlich. Irgendetwas wird sich schon ergeben.
Zu guter Letzt noch etwas Feines: Seit einem halben Jahr wohnt ein neuer Kater in meinem Haushalt, der mich auf Schritt und Tritt begleitet. Er ist ziemlich klug und neugierig und braucht, genau wie ich, eine Portion geistige Auslastung. Also üben wir abends kleine Kunststücke. Parcours über Kisten, erste Sprünge über einen Besen, und sogar ein Hula-Hoop-Reifen war schon dabei.Er macht das erstaunlich gut und ist sehr gelehrig. Und mir selbst, bringt es auch viel Spaß.
Wer weiß, vielleicht reicht es ja bald für eine kleine Vorführung?
Ich halte dich auf dem Laufenden.
Liebe Grüße gehen an dich!